Alvaro Balderrama Chiappe zu Gast
Am 25. April 2025 war Alvaro Balderrama Chiappe zu Gast am Erich-Thienhaus-Institut – ein Forscher, Designer und Handwerker, dessen Arbeit auf eindrucksvolle Weise Architektur, Akustik und Instrumentenbau verbindet.
Balderrama ist ausgebildeter Architekt (Universidad Católica Boliviana – Santa Cruz) und absolvierte anschließend den Master Computational Design an der TH OWL. Derzeit promoviert er an der TU Delft zum Thema „Façades and Urban Soundscape“, wo er untersucht, wie Fassaden nicht nur das Erscheinungsbild von Städten prägen, sondern auch entscheidend zu deren akustischer Qualität beitragen. Parallel dazu lehrt er im Master Integrated Design der TH OWL und arbeitet als Research Associate am Institute for Design Strategies in Detmold – unter anderem als Editor des Sustainable Façades Magazine. Zudem ist er Teil des Building Physics Teams bei Schüco International in Bielefeld. Seine internationale Vernetzung zeigt sich unter anderem in seiner Mitgliedschaft im European Façade Network und im United States Green Building Council als LEED Green Associate.
Neben dieser wissenschaftlich-technischen Tätigkeit verfolgt Balderrama seit über 15 Jahren ein sehr händisches Hobby: den Bau von Musikinstrumenten. Akustische und elektrische Gitarren, Bässe, Ukulelen, Cajóns und zahlreiche Reparaturprojekte – die Erfahrung, die er dabei gesammelt hat, ist ebenso vielfältig wie tiefgehend. Gemeinsam mit dem ETI leitete er im Winter 2024/25 einen Workshop zu Instrumentendesign und -bau, in dem vier Teilnehmer eigene Gitarren und Bässe konstruierten.
Die drei Themen des Vortrags
Seine Präsentation am ETI gliederte Balderrama in drei Bereiche, die dennoch eng miteinander verbunden sind:
- Fassadenakustik und Urban Soundscape
Balderrama gab Einblicke in seine aktuelle Promotion an der TU Delft sowie in die begleitende Lehre an der TH OWL. Im Zentrum stehen Fragen, wie städtische Fassaden Klang reflektieren, dämpfen oder formen – und wie sich urbane Klanglandschaften gezielt gestalten lassen. - Design und Bau von Gitarren
Anschließend schlug er den Bogen zu seiner langjährigen Leidenschaft des Instrumentenbaus und teilte Erfahrungen, konstruktive Überlegungen und praktische Erkenntnisse aus 15 Jahren handwerklicher Arbeit. - Der ETI-Workshop
Abschließend präsentierte er die Ergebnisse des Workshops „Musical Instrument Design and Construction“, der im Dezember 2024 und Januar 2025 stattfand. Vier Teilnehmende bauten dort eigene Instrumente – ein Projekt, das technisches Verständnis, gestalterische Entscheidungen und handwerkliche Präzision miteinander verbindet.
